Kleine Moosjungfer

Leucorrhinia dubia

VANDER LINDEN, 1825

Libelle des Jahres 2014

 

Der wissenschaftliche Name „Leucorrhinia“ kommt von „leukos“ (gr.) = weiß und „rhinios“ (gr.) = nasig (zu „rhis“ = Nase) nach der weißen Stirn. „dubia“ (lat.) von „dubius“ = zweifelhaft, ungewiss. Der Erstbeschreiber der Art war sich anfangs nicht sicher, ob es sich vielleicht doch um die sehr ähnliche Nordische Moosjungfer, Leucorrhinia rubicunda, handeln könnte.

 

 

Die Kleine Moosjungfer, die wie alle Moosjungfern zu der Familie der Segellibellen zählt, ist unter den im Allgemeinen seltenen "Weißnasen" die am Häufigsten vorkommende Art. Sie weist einen sehr schlanken Körperbau auf, der in seiner Länge etwa 4 Zentimeter erreicht. Die Flügelspannweite liegt bei 6 Zentimetern.

 

Die Tiere zeigen auf der Oberseite des Abdomens Rote Flecken auf schwarzem Untergrund, die bei dieser Art relativ klein sind und kaum über die Hälfte des jeweiligen Segmentes hinausreichen. Erwachsene Männchen sind in der Grundfarbe blutrot und schwarz gefärbt. Die vorderen der roten Flecken am Hinterleib werden bei älteren Tieren allmählich dunkel.

 

Bei den Weibchen sind die Dorsalflecken normalerweise alle weiß-gelb gefärbt. Es gibt unter ihnen, etwa wie bei Heidelibellenarten auch, eine sogenannte homoeochrome oder androchrome, also männchenähnliche Farbvariante. Die hellen Partien sind dann, abgesehen vom letzten Hinterleibsfleck am 7. Abdominalsegment, rötlich gezeichnet.

 

 

Einige Schlupfsequenzen eines Weibchens der Kleinen Moosjungfer, Leucorrhinia dubia.

 

Ein frisch geschlüpftes Weibchen der Kleinen Moosjungfer, Leucorrhinia dubia.
Ein frisch geschlüpftes Weibchen der Kleinen Moosjungfer, Leucorrhinia dubia.

 

Die Flügelmale der Kleinen Moosjungfer sind schwarz.  Am Ansatz der Flügel zeigt sich ein schwarzer Schatten, der bei den Vorderflügeln auch fehlen kann.

 

 

Weibchen der Kleinen Moosjungfer in verschiedenen Stadien:

 

 

Als eine Art des Frühsommers schlüpft die Kleine Moosjungfer ab Mitte Mai. Die Tiere schlüpfen sehr synchron. Bereits nach 5 bis 6 Tagen sind 50% und nach knapp drei Wochen 95% der Jahrespopulation eines Habitats geschlüpft. Hierdurch kann es vorkommen, dass Leucorrhinia dubia für kurze Zeit in einem Habitat die dominierende Art stellt. Bedingt hierdurch nimmt die Abbundanz der Tiere gegen Ende der Flugzeit rapide ab. Ab Mitte August sind die Kleinen Moosjungfern nur noch selten zu beobachten. Gegen Ende August sind sie in der Regel ganz verschwunden. 

 

Lebensraum  der Kleinen Moosjungfer.

 

 

In derartigen Habitaten lebt sie oft mit der Nordischen Moosjungfer, Leucorrhinia rubicunda, der Großen Moosjungfer, Leucorrhinia pectoralis, der Torf-Mosaikjungfer, Aeshna juncea, der Mond- Azurjungfer, Coenagrion lunulatum, der Speer-Azurjungfer, Coenagrion hastulatum, und der Späten Adonislibelle, Ceriagrion tenellum, vergesellschaftet.

 

 

Männchen der Kleinen Moosjungfer in verschiedenen Stadien:

 

 

Die Art besiedelt Moorseen und Torfmoosreiche Moorweiher sowie wiedervernässte Torfstiche. Ebenfalls kann man sie in Hochmooren finden. Der Bestand der Art ist in den letzten Jahren extrem gesunken, sodass die Kleine Moosjungfer nun den Status "Stark gefährdet" (Rote Liste: Stufe 2) erhalten hat. Sie steht unter strengem Naturschutz.

 

Die Männchen patrouillieren in Ufernähe auf der Suche nach Weibchen und setzen sich gelegentlich auf niedere Vegetation oder Holz. Gerne sitzen sie auch auf dem Boden um Wärme aufzunehmen. Wird ein Weibchen gesichtet, wird es sofort ergriffen. Die Paarung beginnt am Wasser und wird am Boden oder in niederer Vegetation fortgesetzt.

 

 

Paarungsräder und Eiablagen kann man ab dem späten Vormittag, verstärkt um die Mittagszeit und am Nachmittag bis ca. 16.00 h beobachten. Danach nimmt die Aktivität der Tiere stark ab.

 

Absolut empfehlenswert:

Unsere Bestimmungs-CD ist ausschließlich  hier erhältlich.

 

Achtung!

Nur noch wenige Exemplare verfügbar!