Segellibellen

Libellulidae

RAMBUR, 1842

 

Die Segellibellen bilden die größte Familie unter den Großlibellen und stellen die zweitgrößte Familie innerhalb der weltweit vorkommenden Libellen dar. Die Libellulidae erreichen Größen, die im Mittel von ca. 3,5 bis 5,5 Zentimetern messen und haben eine durchschnittliche Flügelspannweite von 5 Zentimetern. Mit gelben, roten und schwarzen Farbtönen sowie blauen Bereifungen bei einigen Arten, weisen sie eine breite Farbpalette auf. Metallisch glänzende Farben wie etwa bei den Falkenlibellen, Corduliidae, gibt es in dieser Familie nicht. Ihre Augen berühren sich auf der Oberseite des Kopfes. Segellibellen verfügen teilweise über abgeflachte, breite und dadurch sehr kurz wirkende Abdomen, wie zum Beispiel beim Plattbauch, Libellula depressa, aber auch über rundliche und sehr schlank gebaute Hinterleibe wie etwa bei den Heidelibellen der Gattung Sympetrum. Der Legeapparat der Weibchen hat die Form einer Klappe und ist reduziert. Wie die anderen Groß- und Kleinlibellen sind auch die Segellibellen reine Fleischfresser und erjagen ihre Beute im Flug. Im Gegensatz zu den großen Edellibellen, Aeshnidae, und den Falkenlibellen sind sie keine sehr ausdauernden Flieger und operieren zu Jagd- und Paarungszwecken meist von einem Ansitz aus.

 

 

In der folgenden Diashow sind alle 22 in Deutschland vorkommenden Arten von Segellibellen in ihrer wissenschaftlich geordneten Reihenfolge zu sehen. Die Beispielbilder zeigen der Einfachheit halber nur männliche Tiere. Weibchen und Dokumente von und aus den verschiedenen Habitaten, welche die Tiere in ihrer jeweiligen Lebensweise zeigen, findet Ihr in den reichlich illustrierten Profilseiten einer jeden Art im Untermenü dieser Seite.

 

 

Die Eiablagen der diversen Segellibellenarten werden bei den Heidelibellen in der Regel in der sogenannten „Tandemformation“ in Ausnahmen auch durch die Weibchen alleine vollzogen. Die Männchen der Blaupfeile (Gattung: Orthetrum) bewachen ihre Weibchen bei der Eiablage fliegend und aus nächster Nähe.  Bei den Arten der Gattung Libellula, zu denen zum Beispiel der Vierfleck zählt, verhält es sich ähnlich.

 

Die Eier werden meist durch wippende Bewegungen im Flug abgeworfen. Einige Arten praktizieren diese Methode über Wasser, andere wiederum über trockenem Land, welches spätestens im nächsten Frühjahr wieder überflutet wird. Dem entsprechend erfolgt bei vielen Arten die Überwinterung als Ei. In der Regel dauert die Entwicklung vom Ei bis zur Imago ein bis zwei Jahre. Eine Ausnahme bildet die Frühe Heidelibelle, Sympetrum fonscolombii, die in der Lage ist, in unseren heimischen Gefilden eine 2. Generationen im Jahr hervorzubringen.

 

 

Die Systematik der Segellibellen gliedert sich folgendermaßen: (Aufgrund ihrer hohen Artenvielfalt, beschränkt sich dieser Auszug auf die 22 heimischen Arten.)

 

 

 

Feuerlibellen

 

Gattung: Crocothemis, Brullé, 1832

 

Feuerlibelle, Crocothemis erythraea, Brullé, 1832

 

Moosjungfern

 

Gattung: Leucorrhinia, Brittinger, 1850

 

Östliche Moosjungfer, Leucorrhinia albifrons, Burmeister, 1839

 

Zierliche Moosjungfer, Leucorrhinia caudalis, Charpentier, 1840

 

Kleine Moosjungfer, Leucorrhinia dubia, Vander Linden, 1825

 

Große Moosjungfer, Leucorrhinia pectoralis, Charpentier, 1825

 

Nordische Moosjungfer, Leucorrhinia rubicunda, Linnaeus, 1758

 

Libellulinae, Rambur, 1842

 

Gattung: Libellula, Rambur, 1842

 

Plattbauch, Libellula depressa, Linnaeus, 1758

 

Spitzenfleck, Libellula fulva, O. F. Müller, 1764

 

Vierfleck, Libellula quadrimaculata, Linnaeus, 1758

 

Blaupfeile

 

Gattung: Orthetrum, Newman,1832

 

Östlicher Blaupfeil, Orthetrum albistylum, Selys, 1848

 

Südlicher Blaupfeil, Orthetrum brunneum, Fonscolombe, 1837

 

Großer Blaupfeil, Orthetrum cancellatum, Linnaeus, 1758

 

Kleiner Blaupfeil, Orthetrum coerulescens, Fabricius, 1798

 

Heidelibellen

 

Gattung: Sympetrum, Newman, 1833

 

Schwarze Heidelibelle, Sympetrum danae, Sulzer, 1776

 

Sumpf-Heidelibelle, Sympetrum depressiusculum, Selys, 1841

 

Gefleckte Heidelibelle, Sympetrum flaveolum, Linnaeus, 1758

 

Frühe Heidelibelle, Sympetrum fonscolombii, Selys, 1840

 

Südliche Heidelibelle, Sympetrum meridionale, Selys, 1841

 

Gebänderte Heidelibelle, Sympetrum pedemontanum, O. F. Müller, 1766

 

Blutrote Heidelibelle, Sympetrum sanguineum, O. F. Müller, 1764

 

Große Heidelibelle, Sympetrum striolatum, Charpentier, 1840

 

Gemeine Heidelibelle, Sympetrum vulgatum, Linnaeus, 1758

 

Absolut empfehlenswert:

Unsere Bestimmungs-CD ist ausschließlich  hier erhältlich.

 

Achtung!

Nur noch wenige Exemplare verfügbar!