Quelljungfern

Cordulegastridae

CALVERT, 1893

 

Der deutsche Artname der Quelljungfern bezieht sich auf die bevorzugte Besiedelung von Quellgewässern. Der wissenschaftliche Name setzt sich aus „kordyle“ (gr.) = Keule und „gaster“ (gr.) = Bauch zusammen, was auf die keulig verdickten Abdomen der Männchen hinweist.

 

Quelljungfern zählen zu den größten heimischen Libellenarten. Mit Flügelspannweiten von bis zu 10,5 Zentimetern und einer Körperlänge von 11 Zentimetern sind sie etwas größer als die meisten Edellibellen, Aeshnidae.

 

Alle Quelljungfern sind schwarz gefärbt und unterscheiden sich unter anderem durch ihre verschiedenartige leuchtend gelben Streifen, die über den gesamten Körper verteilt sind. Die Augen frisch geschlüpfter Imagines sind milchig braun. Mit zunehmendem Alter färben sie sich olivgrün und erreichen bis zur geschlechtsreife eine leuchtend grüne Farbe.

 

In Mitteleuropa kann man zwei Arten aus der Familie der Quelljungfern beobachten. Es sind die Gestreifte Quelljungfer, Cordulegaster bidentata, und die Zweigestreifte Quelljungfer, Cordulegaster boltonii. In Südeuropa kann man  noch eine Unterart (Subspezies, (ssp.)) der Zweigestreiften Quelljungfer, Cordulegaster boltonii immaculifrons, finden.

 

Die Quelljungfern leben an sauberen und meist schnell fließenden Gewässern, welche die Larven für ihre Entwicklung benötigen. Dabei reicht das Spektrum von nur kleinen Rinnsalen bis hin zu Bächen und kleinen Flüssen von hoher Wasserqualität. Da solche Habitate nur noch selten zu finden sind, sind die Bestände der Quelljungfern in den letzten  Jahren zurückgegangen.

 

Quelljungfern haben die längste Entwicklungszeit von allen Libellenarten. Die Larven benötigen in der Regel 5 Jahre um bis zur Imago zu schlüpfen. Wenn das Nahrungsangebot knapp ist, kann die Entwicklung bis zu 7 Jahre dauern. Entsprechend groß wie die Libellen sind auch die Larven. Sie erreichen eine Körperlänge von annähernd 5 Zentimetern und leben eingegraben im Sediment des Bach- oder Quellgrundes.

 

Die übergroß erscheinenden Libellen fliegen von Mitte Juni bis in den September hinein. Die Gestreifte Quelljungfer ist mehr an Gebirgsbächen zu finden, während die Zweigestreifte Quelljungfer auch im Flachland vorkommt.

 

 

Zur Systematik der Quelljungfern sei hier folgendes vermerkt:

 

Gemäß dem „ITIS“ (International Taxonomic Information System) und dem daraus resultierenden „Catalogue of Life“, sind insgesamt 6 Gattungen von Quelljungfern erfasst, die sich in 25 größtenteils endemisch vorkommende Arten unterteilen. Diese sind zusätzlich noch in zahlreiche Unterarten (Subspezies) aufgegliedert.

 

In Deutschland kommen lediglich die beiden oben genannten Arten vor, die hier zum besseren Verständnis im Hinblick auf die entsprechenden Artenprofile nochmals aufgeführt werden:

 

Quelljungfern (Cordulegastridae), Calvert, 1893 

 

Gestreifte Quelljungfer, Cordulegaster bidentata, Selys, 1843

 

Zweigestreifte Quelljungfer, Cordulegaster boltonii, Donovan, 1807

 

Ein Portrait einer südwesteuropäischen Unterart ist in der Navigation der Quelljungfern zu finden:

 

Zweigestreifte Quelljungfer (ssp.) Cordulegaster boltonii immaculifrons, Selys, 1843. 

 

Um Verwirrungen und Irrtümer zum Thema Quelljungfern zu vermeiden, wird hier auf weitere taxonomische Details verzichtet.

 

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