Wissenschaftliche Nomenklatur: "Ophio" entstammt von „Ophis, Ophios“ (griechisch = Schlange) Die Assoziation Libelle – Schlange war offenbar früher verbreitet, was sich in volkstümlichen Begriffen wie „Schlangenstecher“ und „Natternhüter“ widerspiegelt. "cecilia" = nach der Bezeichnung „la Cécile“, die von Geoffroy stammt, der allen Libellen französische Mädchennamen gab und von Fourcroy übernommen wurde. Der deutsche Gattungsname bezieht sich auf das Vorkommen an Flüssen. Der deutsche Artname bezieht sich auf die grasgrüne Körperfarbe der erwachsenen Imagines.
Die Grüne Flussjungfer ist die größte und kräftigste europäische Flussjungfer mit einer Körperlänge von etwa 5,0 Zentimetern. Ihre Flügelspannweite beträgt 6,5 bis 7,5 Zentimeter. Durch die leuchtende und kräftig grüne Färbung des Thorax ist die Art kaum mit anderen Flussjungfern zu verwechseln. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt, zeigen also keinen Sexualdimorphismus. Ihr Hinterleib ist wie bei den anderen Flussjungfernarten typisch gelb-schwarz gefärbt. Dies zusammen verhilft der Art zu hervorragenden Tarneigenschaften in der Vegetation. Das Abdomen der Männchen ist an den Segmenten 7 bis 9 keulig verdickt. Der Hinterleib der Weibchen verläuft bis zum 10. Segment zylindrisch gerade.
Die Grüne Flussjungfer ist eine Art des Hochsommers. Der jahreszeitliche Beginn des Schlupfes der Art hängt von der jeweiligen Temperatur des Gewässers ab, in denen sich die Larven aufhalten. So kann in warmen Gewässern ein Schlupf schon Mitte Mai beobachtet werden. In sommerkühlen Bächen und Flüssen beginnt die Art erst im Juli zu schlüpfen. Wie bei allen anderen Gomphiden findet der Schlupf in unmittelbarer Nähe zum Gewässer statt und dauert gegenüber der Emergenz anderer Großlibellenarten nur etwa eine Stunde. (Zum Vergleich: Der Schlupf einer Blaugrünen Mosaikjungfer, Aeshna cyanea, dauert etwa vier Stunden). Dabei erfolgt die Imaginalhäutung in der Regel waagerecht, wobei sich die neue Libelle nach oben aus der alten Larvenhaut (Exuvie) schiebt. Aus dem Wasser ragendes Totholz wird hierzu gerne als Schlupfort angenommen. Ist eine waagerechte Emergenz nicht möglich, kann die Grüne Flussjungfer auch vertikal schlüpfen. Hierzu verankert sich die Larve an der Vegetation im sonnigen Uferbereich. Die junge Imago klettert, nachdem sie sich aus der Exuvie befreit hat, an den Halmen der Vegetation nach oben. Schlüpfende Tiere können den ganzen Tag über beobachtet werden. Die ersten Tiere schlüpfen an warmen Tagen überwiegend ab 10.30 Uhr. Ist die Witterung entsprechend stabil können einzelne Individuen noch um 21.00 Uhr schlüpfen.
Die Exuvie der Grünen Flussjungfer weist eine Körperlänge von rund 30 Millimetern auf. Die Larven sind kräftiger gebaut als jene von anderen Flussjungfernarten. Fast das gesamte Abdomen (S-2 bis S-9) ist mit Rückendornen versehen. Ein weiteres, sicheres Bestimmungsmerkmal sind vorhandene Seitendornen am S-7 und S-9.
Die Grüne Flussjungfer ist die größte und kräftigste europäische Flussjungfer mit einer Körperlänge von etwa 5 Zentimetern. Ihre Flügelspannweite beträgt 6,5 bis 7,5 Zentimeter. Durch die leuchtende und kräftig grüne Färbung des Thorax ist die Art kaum mit anderen Flussjungfern zu verwechseln. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt, zeigen also keinen Sexualdimorphismus. Ihr Hinterleib ist wie bei den anderen Flussjungfernarten typisch gelb-schwarz gefärbt. Dies zusammen verhilft der Art zu hervorragenden Tarneigenschaften in der Vegetation. Das Abdomen der Männchen ist an den Segmenten 7 bis 9 keulig verdickt.
Der Hinterleib der Weibchen verläuft bis zum 10. Segment zylindrisch gerade.
Ophiogomphus cecilia ist in ihrer Reifezeit eine stark vagabundierende Art, die sich bis zu drei Kilometern vom Schlupfgewässer entfernt um sich auf sonnenexponierten Wald- und Feldwegen zu sonnen und in deren Umgebung zu jagen. Nach Erreichen der Geschlechtsreife kehren die Tiere zum Gewässer zurück. Dort fliegen die Männchen in schnellem Flug in einer Höhe von 0,5 bis 1,5 Metern über die Oberfläche der Fließgewässer und nutzen die Zweige von begleitenden Ufergehölzen als Ausguck auf der Suche nach Weibchen. Um Rivalenkämpfe wegen Revierstreitigkeiten zu vermeiden, halten die Männchen dabei einen respektvollen Abstand von 10 bis 20 Metern voneinander ein. Ihre Hauptaktivität findet zwischen 10.00 und 16.00 Uhr statt. Die Weibchen fliegen vor allem in der Wiesenvegetation entlang der Flüsse und halten sich in bis zu 400 Metern Entfernung zum Gewässer auf. Hier jagen sie und haben gleichzeitig ihr Rückzugshabitat. Um die Mittagszeit werden die Ufer der Flüsse angeflogen, wo die Männchen bereits auf sie warten. Die Männchen ergreifen die paarungswilligen Weibchen im Flug. Ohne eine vorherige Tandemformation kommt es sofort zur Bildung eines Paarungsrades. Die eigentliche Paarung beginnt demnach im Flug und wird in hoher Vegetation sitzend, beendet. Über die Dauer der Paarung ist wenig bekannt.
Die Weibchen fliegen nach der Paarung alleine zur Eiablage. Dazu verstecken sie sich zunächst in der Ufervegetation und pressen einen etwa erbsengroßen Eiballen, der mehrere Hundert Eier enthalten kann, aus. Anschließend wird dieser Klumpen mit einem einzigen Schlag des Hinterleibs über der Wasseroberfläche fliegend, abgestreift. Dieser Vorgang kann sich innerhalb einer halben Stunde mehrfach wiederholen.
Die folgende Bilderreihe zeigt einige dieser extrem selten zu beobachtenden Vorgänge.
Die aus den Eiern schlüpfenden Larven jagen nachtaktiv und ernähren sich von aquatilen Kleinorganismen, wie Bachflohkrebsen und Eintagsfliegenlarven, Wasserasseln und Schnecken, die am Gewässergrund leben. Während ihrer larvalen Entwicklungszeit durchlaufen sie 12 Stadien, die jeweils mit einer Häutung abgeschlossen werden. Bis zu ihrer vollständigen Entwicklung zur Imago benötigen sie drei bis vier Jahre.
Ophiogomphus cecilia ist typischerweise eine Bewohnerin großer bis mittelgroßer gut strukturierter Wasserläufe, die durch Ebenen und entlang von Vorgebirgen fließen. Gelegentlich werden auch Flussabschnitte, die stark begradigt wurden besiedelt. Insgesamt ist die Art jedoch als Indikator für naturnahe Verhältnisse an Fließgewässern anzusehen. So können die Gewässer in vollkommen offenem Grünland liegen oder teilweise von Gehölzen umstanden sein. Optimal sind offenbar aufgelichtete Gewässer mit Wiesenabschnitten an einem und gewässerbegleitenden Gehölzen am anderen Ufer von Flüssen mit nicht zu hoher Fließgeschwindigkeit. In solchen Habitaten ist eine ausreichende Besonnung zumindest eines Ufers gewährleistet. Am Ufer und in der näheren Umgebung wachsende Hochstaudenfluren werden von der Art toleriert und teilweise sogar genutzt.