Zur wissenschaftlichen Nomenklatur: „flavipes“ kommt von „flavus“ (lat.) = gelb und „pes“ (lat.) = Fuß. = „gelbfüßig“. Die Beine der Art sind gelb gestreift. Der deutsche Artname bezieht sich auf das Hauptverbreitungsgebiet in Asien.
Die folgenden Aufnahmen zeigen Sequenzen von der Emergenz eines Weibchens der Asiatischen Keiljungfer, Stylurus flavipes.
Die beiden Bilder unten zeigen die originale Exuvie von dem schlüpfenden Weibchen, das in der Diashow oben zu sehen ist.
Stylurus flavipes ist im Vergleich zu den anderen heimischen Fluss- oder Keiljungfern relativ schlank gebaut. Eine Körperlänge von 50 bis 55 Millimetern und eine Flügelspannweite von 70 bis 80 Millimetern sind die Norm. Die Beine sind wie den anderen Arten der Gattung Gomphidae sehr kurz und weisen im Verhältnis zu den schwarzen Streifen mehr Gelbanteile auf. Ein auffälliges Unterscheidungsmerkmal zu anderen Gomphiden ist die Zeichnung des oberen Brustabschnittes (Thorax). Hier erkennt man drei schwarze Streifen auf jeder Seite des vorderen Brustabschnittes, die gleiche Abstände aufweisen. So sind die dazwischen liegenden gelben Anteile ebenfalls als gleich breite Streifen oder Flächen zu sehen. Die erwachsenen Männchen sind hellgelb bis leicht grünlich gefärbt.
Junge Imagines der Asiatischen Keiljungfer sind noch etwas blass in ihrer Färbung.
Adulte, also ausgefärbte Exemplare, unterscheiden sich deutlich von den jungen Imagines. Beachte insbesondere die Augen sowie den gesamten Habitus der Tiere. Hier zunächst einige Aufnahmen von Männchen:
Die erwachsenen Exemplare von Stylurus flavipes gelten als sehr scheu. Entsprechend hoch ist ihre Fluchtdistanz zum Fotografen. Eine Detailaufnahme von Kopf und Thorax gelingt daher nur in extremen Ausnahmefällen.
Die adulten Weibchen zeigen sich dagegen in einem kräftigen Gelb. Die letzten Segmente des Hinterleibs sind bei den Männchen verbreitert, aber nicht so auffällig keulenförmig und verdickt wie zum Beispiel bei der Gemeinen Keiljungfer, Gomphus vulgatissimus. Die Asiatische Keiljungfer kann sehr leicht mit anderen Flussjungfern, unter anderem der Westlichen Keiljungfer, Gomphus pulchellus, oder etwa der Gelben Keiljungfer, Gomphus simillimus, verwechselt werden.
Als sehr unstete und asynchron schlüpfende Art vollzieht ihre Emergenz zwischen den Monaten Mai und August. Die Imaginalhäutung geschieht in der Regel waagerecht und nur wenige Zentimeter von der Wasserlinie entfernt. Mit einer Dauer von 15 bis 60 Minuten ist diese recht kurz.
Die Jungtiere benötigen bis zum Erreichen der Geschlechtsreife etwa zwei Wochen. Während dieser Zeit entfernen sie sich bis zu mehreren Kilometern vom Gewässer um zu jagen und zu reifen. Zur Paarung kehren sie wieder zum Wasser zurück.
Die eigentliche Paarung beginnt im Flug und findet nach etwa 35 Minuten in der Vegetation ihr Ende. Da Weibchen legt anschließend seine Eier direkt über der Wasseroberfläche fliegend alleine ab.
Der Schwerpunkt ihrer Verbreitung liegt in Osteuropa und Asien. (Namensgebend.) Die Asiatische Keiljungfer hat sich im Laufe der Zeit jedoch von Ostsibirien über Mitteleuropa bis nach Südwestfrankreich und Norditalien ausgebreitet.
Stylurus flavipes galt in Westdeutschland jahrzehntelang als ausgestorben. Einzelne Funde wurden lediglich aus dem Osten von den Ufern der Elbe und der Oder gemeldet. Heute besiedelt Stylurus flavipes weite Abschnitte des Rheins, der Weser und der Lippe, wobei an großen und stark strömenden Flüssen sandige und kiesige Uferabschnitte zwischen Bunenfeldern bevorzugt werden.
Die Asiatische Keiljungfer, Stylurus flavipes, besiedelt vorzugsweise Mittel- und Unterläufe größerer Flüsse, welche noch nicht übermäßig verbaut und künstlich begradigt sind. In Mitteleuropa tritt sie nur selten auf, ist aber trotz des etwas irreführenden deutschen Artnamens eine autochthone, also eine heimische Art.
Die Flugzeit dauert bis September / Anfang Oktober.