Hinweise zur zoologisch wissenschaftlichen Nomenklatur: „Platycnemis“ stammt von „platys“ (gr.) = breit und „knemis“ (gr.) = Beinschiene: Auf die verbreiterten Beinschienen (Tibien) bezogen. „pennipes“ kommt von „penna“ (lat.) = Feder und „pes“ (lat.) = Fuß: Nach den breiten Beinschienen mit ihren auffallend langen Dornen, die wie eine Fischgräte aussehen, jedoch nach dem Namensgeber an eine Feder erinnern sollen. Der deutsche Artname bezieht sich auf die Farbe der erwachsenen Männchen.
Zunächst ein paar Impressionen von der Imaginalhäutung eines Männchens der Art:
Auf den ersten Blick könnte man diese Libellenart für eine Azurjungfer halten. Doch wer genau hinschaut, erkennt, dass die Blaue Federlibelle anders aussieht als ihre anderen blauen Verwandten. Die Augen stehen etwas weiter auseinander und sind weißblau gefärbt.
Die Beine sind hellblau mit schwarzen Streifen durchzogen. Sie weiten sich in der unteren Hälfte ein wenig plattenförmig aus. Mit Dornen besetzt, die Fischgräten ähnlich sind, sehen sie aus wie eine Feder. Von den Federlibellen gibt es weltweit 190 verschiedene Arten. In Europa gibt es vier, in Mitteleuropa nur zwei Arten, in Deutschland nur diese eine. Sie leben an pflanzenreichen Teichen und Gräben. Die Libellen sind 3,5 cm lang, sehr schlank und weisen eine Flügelspannweite von ca. 5 Zentimetern auf.
Die folgenden Aufnahmen zeigen Männchen (Reihe oben) sowie Weibchen (Reihe unten) der Art.
Direkt nach der Paarung geht es zur Eiablage, die üblicherweise im Tandem erfolgt. Wie viele Kleinlibellenarten sucht auch die Blaue Federlibelle Schutz in der Gemeinschaft.
Den Lebensraum der Blauen Federlibelle bilden stark bewachsene stehende und sehr langsam fließende Gewässer. Man findet sie an Wassergräben und in Flusstälern. Die Flugzeit der Art beginnt Mitte Mai und endet im Laufe des Septembers.